
„Die Zusammenarbeit mit den Studierenden funktioniert sehr gut“
11.01.2022
Interview mit Ben Hendricks, Ron van de Bekerom und Djordi Staaks über die Zusammenarbeit von Studierenden der Fontys Venlo und VVV Venlo in einem Crosslab-Projekt.
Ziel ist es, gemeinsam eine Innovationsplattform für den Venloer Fußballverein zu entwickeln.
Was ist ein Crosslab-Projekt?
Ben Hendricks (Crosslab-Koordinator Fontys Venlo): Crosslab entstand als kleiner Pilot mit ein oder zwei Projekten. Inzwischen sind es 16 Crosslabs, die im September starten, und 6 bis 8 Crosslabs, die im Februar beginnen. Ziel ist es, Studierende im zweiten Studienjahr ein ganzes Jahr lang an einem halben Tag pro Woche an Unternehmen und Organisationen zu binden. Die Crosslab-Projekte fallen unter das Thema „Startup Entrepreneurship“. Für die Crosslabs können sich Studierende aus allen Studiengängen anmelden. Die Studierenden des zweiten Studienjahres, die gerade ihr Propädeutikum abgeschlossen haben, sind in der Regel sehr motiviert und aufgeschlossen. Es handelt sich nicht um durchschnittlichen Studierende. Innerhalb der Crosslabs bekommen die Studierenden einen Coach von den Fontys, das bin ich, und einen Business-Mentor aus dem Unternehmen. Im Fall des Crosslab mit VVV ist Ron van de Bekerom der Mentor auf Unternehmensseite.
Wie kam es zur Zusammenarbeit?
Ron van den Bekerom (VVV Venlo Manager Business Development): Bei einem Treffen von Ondernemend Venlo im Rahmen der „Gesündesten Region“ sprach die Geschäftsführung der Fontys über die Möglichkeiten von „Crosslab“ und Fieldlab. Da wir als Fußballverein den Ehrgeiz haben, uns stärker in der Region zu positionieren, ist eine Zusammenarbeit mit Fontys in diesem Bereich sehr wertvoll. Wir hatten in der Vergangenheit bereits gute Kontakte zu Fontys und die Crosslab-Story war eine tolle Gelegenheit, die Zusammenarbeit noch einmal zu stärken.
Was ist das Ziel des Crosslabs?
Ron van den Bekerom: Das Ziel ist der Aufbau einer Innovationsplattform unter anderem am Beispiel der Zusammenarbeit zwischen Brainport Eindhoven und PSV Eindhoven und der Innovationsplattform des FC Utrecht. Die Positionierung in der „Gesündesten Region“ spielt dabei für uns eine wichtige Rolle. Die Studierenden erhalten die Aufgabe, sich in die Konzepte der Innovationsplattformen einzuarbeiten, unter anderem die Entwicklung der Zusammenarbeit zwischen Brainport und PSV Eindhoven zu untersuchen und dem Thema „Gesündeste Region“ Aufmerksamkeit zu schenken. Schlussendlich soll die Frage beantwortet werden: Wie können wir als VVV-Venlo eine eigene Innovationsplattform entwickeln, um unsere eigenen Ambitionen und die der Region zu stärken?
Was beinhaltet eine Innovationsplattform?
Ron van den Bekerom: Es ist eine Kombination aus technischem Werkzeug und inhaltlicher Zusammenarbeit. Wir haben bei VVV Venlo verschiedene Herausforderungen und Ambitionen, wie zum Beispiel ein neues Stadion, einen neuen Trainingskomplex für die Jugend und die organisatorische Weiterentwicklung im Allgemeinen. Über die Innovationsplattform wollen wir Partner gewinnen, die uns beim Einstieg in die einzelnen Projekte unterstützen. Partner, denen wir wiederum eine einzigartige Plattform und ein Podium bieten können. Die Innovationsplattform muss dann zum Dach werden, unter dem all diese Projekte realisiert werden. Es gibt nun vier konkrete Aufgabenstellungen, die von den Studierenden innerhalb des Crosslab-Projektes weiter ausgearbeitet werden.
Welche Aufgabenstellungen sind das?
Ron van den Bekerom: Die konkreten Projekte ergeben sich hauptsächlich aus den Vorschlägen der Studierenden und den Bedürfnissen des VVV-Venlo als Unternehmen und Organisation. Eines der Projekte dreht sich um die Verbesserung des täglichen Trainings der Spieler. Wie können wir unsere Kräfte bündeln, um die Leistung der Jugendakademie und der ersten Mannschaft zu verbessern? Ein zweites Projekt ist ein neuer Sportcampus. Dieses Projekt läuft bereits hinter den Kulissen. Im Fokus steht ein neuer Trainingsort für unsere Jugendakademie und diese Location könnte auch als Trainingsort für unsere erste Mannschaft dienen.
Ein weiteres Projekt beschäftigt sich mit gesunder Ernährung. Die Ernährung spielt innerhalb der „Gesündesten Region“ und auch im Spitzensport eine große Rolle. Als VVV-Venlo können wir dabei mit gesunden Ernährungskonzepten gegenüber den Bürgern und der Region eine vorbildliche Rolle spielen, letztes Projekt ist der Ausbau der Zusammenarbeit zwischen VVV-Venlo und Fontys Venlo. Wo liegen die Möglichkeiten für eine weitere Zusammenarbeit, um sich auch neben dem Crosslab-Projekt strukturell gegenseitig verstärken zu können.
Wie ist die Zusammenarbeit mit den Studierenden?
Ron van den Bekerom: Die Zusammenarbeit mit den Studierenden ist sehr gut. Aufgrund von Corona arbeiten wir jetzt leider in der Regel am Bildschirm zusammen. Es ist eine sehr motivierte Gruppe von Studienanfängern. Diese jungen Leute durchlaufen in einem solchen Projekt eine enorme Lernkurve. Trotzdem helfen sie uns sehr, indem sie Dinge für uns erarbeiten. Die jungen Studierenden bringen Talente und Fähigkeiten mit, die wir intern nicht haben; Im Allgemeinen, aber auch in Bezug auf spezifische Themen. Sie kommen aus sehr unterschiedlichen Bildungshintergründen und wir können enorm von ihrem Wissen profitieren. Wir sehen in dem Projekt so viel Potenzial, dass wir daraus gerne eine dauerhaften Zusammenarbeit machen wollen.
Finden Sie über Praktikastellen auch neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter?
Djordi Staaks (VVV Venlo Account Manager): Wir arbeiten sehr viel mit Praktikanten von Fachhochschulen zusammen. Auch wenn wir nicht direkt über Praktika nach neuen Mitarbeitern suchen, sehen wir in der Praxis, dass offene Stellen oft von ehemaligen Praktikanten besetzt werden. Wir sehen viel Potenzial in den Studierenden und können so besonders gut den Arbeitsmarkt im Blick behalten und die Verbindung zu unserem Business-Netzwerk herstellen. Für Unternehmen wird es immer schwieriger, geeignetes Personal zu finden. Ein Praktikum ist oft eine gute Gelegenheit, Studierende mit einem Unternehmen bekannt zu machen. Ich glaube außerdem, dass im Bereich Praktika für Studierende bei unseren Partnern aus dem VVV-Venlo Netzwerk noch viel Potenzial steckt.