
„Ich möchte nach dem Studium in der Region bleiben“
15.12.2020
Carina Panzer wohnt in Kerken und studiert im zweiten Jahr im Marketing-Bachelor an der Hochschule Fontys in Venlo. Zuvor hat sie eine dreijährige Ausbildung zur Industriekauffrau absolviert und im Personalwesen eines Krefelder Unternehmens gearbeitet, das im Maschinenbau tätig ist.
Warum haben Sie nach der Ausbildung und der praktischen Berufserfahrung ein Studium angefangen?
Ich war in meinem Beruf nicht so zufrieden, und gehe davon aus, dass zukünftig im kaufmännischen Bereich immer mehr Aufgaben durch entsprechende Technologie erledigt werden. Ich hatte bereits in meinem Fachabitur Marketing in meinem Profil, und weil mich das Thema immer noch sehr interessiert, habe ich mich für diese Studienrichtung entschieden. Marketing-Expertinnen werden langfristig gebraucht, um kreative Lösungen zu finden.
Warum ist Ihre Wahl auf die Hochschule Fontys in Venlo gefallen?
Ich habe die Fontys durch meinen Freund, der an der Fontys den Bachelor Logistics Engineering gemacht hat, kennen gelernt. Nachdem ich den Tag der Offenen Tür besucht hatte, war ich begeistert.
Was machen Sie gerade in Ihrem Studium?
Ich bin gerade an meinem zweiten Jahr an der Fontys und nehme an dem Projekt Crosslab der Start-Up Factory der Fontys International Businessschool teil. Ich habe mich für das Crosslab beworben, weil man im Rahmen des Projektes mit Unternehmen zusammenarbeitet. Ich arbeite an dem Projekt „Leren van morgen“ mit. Das ist ein Netzwerk aus verschiedenen Institutionen, die sich damit beschäftigen, das Thema Kreislaufwirtschaft stärker im Bereich der Bildung zu verankern. Nachhaltigkeit und Recycling sollen Schülerinnen und Schülern vermittelt werden. Unsere Gruppe besteht aus 6 Studierenden verschiedener Studiengänge mit unterschiedlichen Kompetenzen. Wir sind drei Deutsche und drei Niederländer. Das vereinfacht die Kommunikation mit den verschiedenen deutschen und niederländischen Ansprechpartnern im Projekt.
Momentan sind wir mit einen Fußballverein im Gespräch, für den wir einen Businessplan entwickeln möchten, der sich an der Kreislaufwirtschaft orientiert und Ideen für den praktischen Einsatz von Cradle to Cradle liefert.
Was gefällt Ihnen am Studium besonders gut?
Ich bin grundsätzlich sehr froh, dass ich in den Niederlanden studiere. Wir können die Lehrenden jederzeit ansprechen und dieser persönliche Kontakt mit den Lehrenden gefällt mir sehr gut. Durch den Kontakt mit Studierenden aus aller Welt lerne ich außerdem andere Denkweisen und Kulturen kennen.
Auch die Art des Studiums spricht mich an: Projekte wie die Start-Up Factory haben einen hohen Praxisbezug. Ich finde es sinnvoll, dass wir die Bachelor-Arbeit in einem Unternehmen in Form eines Bachelor-Praktikums schreiben können. Auf diese Weise können wir schon viele Kontakte für später knüpfen. An der Fontys wird auch viel Wert auf die persönliche Entwicklung und Sozialkompetenz gelegt. Ich habe hier in den Niederlanden z.B. eine andere Herangehensweise an Konflikte im Arbeitsumfeld gelernt. Ich habe berufliche Konfliktsituationen in Deutschland häufig als sehr hart und konfrontierend empfunden. Hier lerne ich einen ganz anderen Umgang damit. Die Mentalitätsunterschiede zwischen Deutschen und Niederländern sind wirklich größer als man denkt.
Können Sie sich vorstellen in der Region zu bleiben?
Ich bin keine Abenteuerin und auch privat an die Region gebunden. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich vielleicht doch noch einen Master anschließe. Aber ich kann mir grundsätzlich gut vorstellen, hier bei einem mittelständischen Unternehmen zu arbeiten, bei dem es auch Aufstiegsmöglichkeiten gibt. Ich bin auch absolut offen dafür, um bei einem niederländischen Unternehmen anzufangen.