
„Erweitere deinen Horizont durch ein Studium auf der anderen Seiten der Grenze“
15.11.2021
Das euregio campus Team besucht auch in diesem Schuljahr wieder interessierte Schulen, um den SchülerInnen die vielfältigen Möglichkeiten in der euregio rhein-maas-nord vorzustellen. Christina Masch ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im NIERS und Teil des Projektteams. Sie hat selbst die Möglichkeiten der grenzüberschreitenden Wissensregion genutzt und ihren Bachelor an der Fontys in Venlo und ihren Master an der Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach gemacht. Im Interview spricht sie mit uns über die Hintergründe der Schulbesuche.
Was ist das Ziel der Schulbesuche des euregio campus-Teams?
Das Projekt „euregio campus – Limburg/Niederrhein“ verfolgt unter anderem das Ziel die euregio rhein-maas-nord stärker als Wissensregion wahrnehmbar zu machen und junge Menschen für diese Region zu begeistern. Unsere Angebote für Schulen setzen an diesen Punkten an: Wir möchten den SchülerInnen die grenzübergreifende Wissensregion als Ganzes vorstellen und die verschiedenen Möglichkeiten in dieser Region aufzeigen. Dazu gehören u.a. die euregionalen Hochschulen und die euregionale Unternehmenslandschaft. Wir möchten SchülerInnen zeigen, dass die Region viel zu bieten hat und man hier gut studieren, leben und arbeiten kann.
Wie sehen die Schulangebote konkret aus und wie kompatibel sind diese mit den verschiedenen Corona bedingten Unterrichtssituationen?
Wir bieten einen umfangreichen Schulbesuch vor Ort an, den wir gemeinsam mit dem niederländischen Unternehmen Meet the Youngsters organisieren. Das Unternehmen ist auf die Ansprache Jugendlicher spezialisiert. Neben einer Präsentation über die Region, haben die SchülerInnen die Möglichkeit mit Hilfe von einem Escape-Room und Virtual Reality-Brillen Einblicke in verschiedenen Arbeitsfelder zu gewinnen. Die Kombination aus Information und spielerischen Elementen macht den SchülerInnen großen Spaß.
Mit dem Workshop „Becoming Borderlander“ haben wir ein zweites Angebot, das sowohl digital als auch in den Schulen durchgeführt werden kann. Bei diesem 1,5 bis 2-stündigen Workshop steht die Studienwahl im Mittelpunkt. Die SchülerInnen gehen hier den typischen Fragen auf den Grund, die sich nach dem Schulabschluss stellen: „Möchte ich studieren? Falls ja, welche Studienrichtung? Wo kann ich das studieren? Wie finde ich Wohnraum?“ Die SchülerInnen sollen sich in dem Workshop Gedanken darüber machen, wie ein zukünftiges Studium aussehen könnte und recherchieren, was sie dabei alles berücksichtigen müssen. Ziel ist es, dass die SchülerInnen mehr über ihre Möglichkeiten in der Grenzregion erfahren und wissen, an welchen Stellen sie hilfreiche Informationen finden. Die Hemmschwelle eines Studiums im grenznahen Ausland soll ebenfalls reduziert werden. Die Erfahrung aus den ersten Workshops hat gezeigt, dass vielen SchülerInnen noch gar nicht bewusst ist, wie komplex die Wahl des geeigneten Studiums sein kann.
Welche Schulen können sich für das euregio campus-Angebot anmelden?
Das Angebot richtet sich an SchülerInnen in der euregio, die kurz vor dem Schulabschluss stehen und die formalen Voraussetzungen für ein Studium erfüllen. Auf deutscher Seite sind das die Gymnasien, Gesamtschulen und Berufskollegs. In den Niederlanden sind die weiterführenden Schulzweige mit Havo und VWO-Niveau unsere Zielgruppen.
Warum sollten SchülerInnen sich für ein Studium auf der anderen Seite der Grenze entscheiden?
Mit einem Studium auf der anderen Seite der Grenze erweitert man seinen Horizont, lernt eine andere Kultur und Sprache sowie andere Arbeits- und Denkweisen kennen. Das kann für die spätere Arbeitssuche von Vorteil sein und erweitert die Möglichkeiten, da einem nach dem Studium zwei Arbeitsmärkte offenstehen. Heutzutage suchen zudem viele Unternehmen gezielt nach AbsolventInnen, die über Auslandserfahrungen verfügen.
Sie sind mit Ihrer eigenen Vita ein gutes Vorbild für das euregio campus-Projekt. Was war für Sie persönlich der größte Gewinn?
Ich habe meinen Bachelor an der Fontys in Venlo gemacht und daran mein Masterstudium an der Hochschule Niederrhein angeschlossen. Ich habe sehr davon profitiert, beide Arbeits- und Lernkonzepte kennen zu lernen. Auf der einen Seite das eher projektbezogene Arbeiten an der Fontys, ganz nach dem Motto „Learning by doing“. Auf der anderen Seite das theoretisch fundierte Arbeiten an der Hochschule Niederrhein. Hier werden zuerst theoretische Grundlagen aufgebaut, die dann im zweiten Schritt in die Praxis umgesetzt werden. Es gibt Aufgaben in meinem beruflichen Alltag, für die ich keine große Vorbereitungszeit habe und mich im Verlauf der Arbeit in diese einarbeiten muss. Auf der anderen Seite sind bei meinen Aufgaben im Bereich der Forschung theoretische Grundlagen unerlässlich. Die unterschiedlichen Arbeits- und Herangehensweisen, die ich im Studium an den beiden Hochschulen gelernt habe, sind daher für mich in meinem beruflichen Alltag sehr hilfreich und ergänzen sich meines Erachtens sehr gut.
Weitere Informationen zu den euregio campus Schulangeboten finden Sie in unserem Info-Flyer: